Psychotherapie - was ist das eigentlich?

„Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter interaktioneller Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen, die in einem Konsensus (möglichst zwischen Patient, Therapeut und Bezugsgruppe) für behandlungsbedürftig gehalten werden, mit psychologischen Mitteln (durch Kommunikation) meist verbal aber auch averbal, in Richtung auf ein definiertes, nach Möglichkeit gemeinsam erarbeitetes Ziel (Symptomminimalisierung und/oder Strukturänderung der Persönlichkeit) mittels lehrbarer Techniken auf der Basis einer Theorie des normalen und pathologischen Verhaltens.“

(Definition stammt aus dem Jahre 1978 vom Wiener Psychotherapeuten Hans Strotzka)

 

Es geht also um die Behandlung seelischer Probleme mit Hilfe wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren zur Linderung oder gar Heilung der psychischen Beschwerden.

 

Meine Patienten kommen unter anderem mit solchen seelischen Problemen zu mir in Behandlung:

-        Niedergeschlagenheit oder (übertriebene / zerstörerische) Aggression ohne konkrete Ursache (Depressionen)

-        Furcht vor bestimmten Situationen oder Objekten (Angststörungen)

-        Psychische Beeinträchtigungen/ Veränderungen nach außergewöhnlichen belastenden Ereignissen  - Posttraumatische Belastungsstörungen nach Naturkatastrophen, Unfällen, Überfällen, Verwahrlosungserfahrungen, psychischem/physischem/sexuellen Missbrauch…

-         zwanghaftes Verhalten, das den Alltag störend beeinträchtigt oder gar unmöglich macht

-         Einnässen / Einkoten

 

Nach welcher Idee funktioniert die Gruppentherapie hier?

 

Grundsätzlich:

Solche und andere Störungsbilder behandle ich mit tiefenpsychologisch fundiertem Hintergrund, d.h. ich gehe davon aus, dass die Beschwerden bislang unbewussten Motiven entspringen. Konflikte mit anderen Menschen oder mit sich selbst, unbefriedigte Bedürfnisse und verstörte Bindungen sind meist Ursache und Ausdruck für psychische Probleme und damit für verändertes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen.

Hier macht es Sinn, gemeinsam mit allen Beteiligten die Hintergründe für die Beschwerden herauszufinden, bewusst werden zu lassen und vor diesem Hintergrund auffälliges Verhalten mit seinen Kompromisslösungen zu verändern bzw. aufzulösen.

 

Speziell:

Bei Kindern bis ca.11 Jahren erfolgt diese Arbeit meist im spieltherapeutischen Kontext. Die Kinder können also im sicheren Rahmen des gruppenpsychotherapeutischen Settings unter Verwendung kreativer Materialien und Rollen einen Ausdruck für ihre innere Belastung finden und diese in Zusammenarbeit mit mir bearbeiten und verarbeiten.

Bei älteren Kindern und Jugendlichen erfolgt die Gruppentherapie vorwiegend durch Gespräch, teils gemischt mit psychodramatischen Methoden sowie kreativen Techniken und Interventionen.

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Begleitung und Beratung von Bezugspersonen

In begleitenden Gesprächen mit den Bezugspersonen meiner Patienten soll ein fachkundiges Verständnis für die Störung des Kindes / Jugendlichen herausgearbeitet werden. Erst wenn Bezugspersonen eine Idee von den oft unbewussten Motiven des Kindes / Jugendlichen entwickeln konnten, ist auch eine Verbesserung der Beziehung innerhalb der Familie zu erwarten.

 

Nicht selten sind die Bezugspersonen meiner Patienten selbst sehr belastet. Manchmal ist hier eine eigene Psychotherapie angesagt, die bei einem Erwachsenen-Psychotherapeuten durchführbar ist.